Künstlerin setzt auf Traurigkeit: Gefühle in Gemälden ausdrücken
Künstlerin | |
Kessy Kortum | |
Telefon: | 03 33 97/20 47 93 |
Website: | www.kopfschwaermerartgalerie.com |








Düstere Schönheiten

Stand: Juni 2025
Jede Kunst kann man als schön empfinden, denn sie liegt immer im Auge des Betrachters. Selbst dann, wenn die negativen Seiten im Menschen gezeigt werden.
Eine Schönwalderin hat sich tiefer mit dieser Materie beschäftigt und bringt ihre Empfindungen dazu mit ungewöhnlichen Motiven auf die Leinwand.
Negative Kunst?
Kessy Kortum, die unter dem Künstlernamen Kessy Davidson auftritt, ist Künstlerin aus Leidenschaft. Ihre Gemälde sind auf den ersten Blick finster, verwirren eventuell manchmal. Doch genau das möchte sie
erreichen.
„Menschen sind für mich das oberste Gut. Mit meiner progressiven Kunst möchte ich der Welt vor Augen führen, dass es die andere Seite in jedem von uns gibt, die negative. Meine Bilder sollen daher
bewusst düster sein und Traurigkeit darstellen. Weiterhin bilde ich gern den weiblichen Körper nackt ab, da er für mich das Sinnbild von Schönheit ist“, berichtet sie von ihrem Ansatz und ergänzt: „Ich beschäftige mich stets mit den drei Grundfragen: Warum? Weshalb? Weswegen?“
So entstehen Bilder, die sie aus ihrem Kopf heraus auf die Leinwand bringt und damit andere zum Nachdenken anregt. Mit jedem ihrer Gemälde möchte sie eine Geschichte
erzählen, wo eine gewisse
Dramatik dahintersteht. „So gibt es ein Werk, auf dem man am Rande ein Baby sieht. Dies ist einer Frau gewidmet, die noch vor der Geburt ihr Kind verlor“, erklärt Kessy Kortum.
Chaotisches Aufwachsen
Sie selbst hatte keine leichte Kindheit. Mit ihrer Mutter gab es oft Konflikte, die Familie zog sehr oft um. So hatte sie nie die Möglichkeit, Freunde zu finden oder Bindungen aufzubauen. Sie begab sich in ihre eigene Welt und malte, wobei hier Pablo Picasso ihr großes Vorbild ist. In ihrer Kindheit fühlte sie sich meistens
als Außenseiterin und kann dieses Gefühl bis heute noch nicht ganz abwerfen.
Als sie mit 19 Jahren in einem großen Warenhaus als Verkäuferin arbeitete, traf sie dort auf die Künstlerin Dagmar Hagen, die sie dazu ermutigte, ihre Kunst öffentlich zu
präsentieren oder zumindest weiter auszubauen.
Immer aktiv
Erst jetzt, mit 41 Jahren, hat Kessy Kortum ihr zweites Ich entdeckt. Sie ist mittlerweile so weit, sich auf andere Menschen einzulassen. „Nun bin ich eine extrem unruhige und intensive Frau. Ich bin ständig in Bewegung und meine
Gedanken hören nie auf, zu kreisen. Dann bin ich froh, meinen Mann zu haben, der mich ausbremst und wieder zurück auf die Erde holt“,
beschreibt sie, wie sie ihre
eigene innere Aufruhr in den Griff bekommt.
Kunst auf der Haut
Irgendwann hat sie sich
gefragt, wie man Kunst lange verewigen kann, und kam auf die Idee, diese auf die Haut, also am Arm oder am Bein,
als Tattoo aufzubringen. Dies kann man gern in ihrem Studio machen lassen und dort zudem ihre Gemälde betrachten.
Bei ihren Bildern auf der Leinwand verwendet sie grundsätzlich Acrylfarbe und verbindet diese gern mit Epoxidharz. Dadurch erhalten die Werke eine einzigartige Ausdrucksweise, die fesselnd ist.
Für die Zukunft plant Kessy Kortum, ihre Räumlichkeiten umzugestalten und mehr zum Atelier auszubauen. Vor Kurzem hatte sie ihre erste erfolgreiche Ausstellung in Zühlsdorf und hofft, ihre Kunst bald auch im Rathaus in Wandlitz der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen zu können.