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Neuer Trend für alte Sachen: Frische Impulse für defekte Geräte

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Repaircafé Wandlitz
Jürgen Kohls, Hans Reichardt, Dr. Karl-Otto Schallerböck, Dr. Berthold Künzel, Andreas Wild
Telefon:01 76/52 87 13 43
E-Mail:buj-kohls@t-online.de
Foto von Jürgen Kohls und Hans Reichardt und Dr. Karl-Otto Schallerböck und Dr. Berthold Künzel und Andreas Wild, Repaircafé Wandlitz, WandlitzFoto von Jürgen Kohls und Hans Reichardt und Dr. Karl-Otto Schallerböck und Dr. Berthold Künzel und Andreas Wild, Repaircafé Wandlitz, WandlitzFoto von Jürgen Kohls und Hans Reichardt und Dr. Karl-Otto Schallerböck und Dr. Berthold Künzel und Andreas Wild, Repaircafé Wandlitz, WandlitzFoto von Jürgen Kohls und Hans Reichardt und Dr. Karl-Otto Schallerböck und Dr. Berthold Künzel und Andreas Wild, Repaircafé Wandlitz, Wandlitz

Was geht, was geht nicht?

Stand: Mai 2024

Repaircafés sind ein aktueller Trend, der auch vor Wandlitz keinen Halt macht.

Schon beim Betreten des Grundstücks trifft man auf Fahrräder, Rasenmäher und Staubsauger, die in der Gegend rumstehen und auf ihr „neues Leben“ warten. In einer weiteren Ecke steht ein Grill. Der Begriff „Café“ findet hier im übertragenen Sinne ebenso seine Bedeutung.
Für die Bewältigung dieser Aufträge hat sich eine sympathische Männergruppe zusammengefunden, die kaputte und beschädigte Gegenstände wie Haushaltsgeräte oder Elektronik repariert.
Gründer ist Hans Reichardt, der im September 2021 im „Umweltklub Wandlitz“ die Aktion aus der Taufe hob. Der heute 84-Jährige war gastronomischer Leiter im Berliner Künstlerklub „Die Möwe“ und versteht eine Menge von Lebensmittelrettung.
Neben ihm agieren als Vorstand vier weitere Mitglieder. So setzen sich Jürgen Kohls, Dr. Karl-Otto Schallerböck, Dr. Berthold Künzel sowie Andreas Wild mit Köpfchen, Geschick und Muskelkraft für die Erhaltung der defekten „Lieblingsstücke“ ein.

Einfach herkommen
„Unser Repaircafé ist ein Gemeinschaftstreff und jeden Donnerstag von 15 bis 19 Uhr geöffnet. Das Konzept basiert auf der Idee, Nachhaltigkeit zu fördern und Müll zu reduzieren. Bei uns bieten sich Freiwillige mit Reparaturkenntnissen an, dabei zu helfen. Wer zuhause ein Gerät hat, das nicht funktioniert, kann dieses kurzerhand herbringen“, ermutigt der 76-jährige ehemalige Berliner Strafrichter Jürgen Kohls alle Bürger dazu, Gegenständen eine Wiederverwendung zu ermöglichen, anstatt sie wegzuwerfen. So werden häufig Wasserkocher, kleine Kaffeemaschinen, Bürogeräte oder Radios gegen eine geringe Spende instand gesetzt.

Gute Aussichten für Abfall
„Für unsere Aktivitäten können wir ein Grundstück an der Bacharachstraße 1 in Wandlitz nutzen. Dieses hat uns der Designer Lui Gerdes, ein Künstler, der gern aus ungenutzten Materialien neue Ideen kreiert, zur Verfügung gestellt. So findet man Handtaschen aus Autoreifen oder unvollständige Sitzmöbel erhalten durch bunte Küchenschwämme ein originelles Aussehen. Als Werkstatt dient uns ein erweiterter Schuppen. Darüber hinaus haben wir einen umgebauten Lieferwagen, den wir liebevoll ‚Infobox‘ nennen. Er fungiert als eine Art Büro, mit Tisch, Kaffeemaschine und einem Beamer für eventuelle Vorführungen“, beschreibt Hans Reichardt die Räumlichkeiten. Er führt weiter aus: „Wir setzen darauf, Dinge mit kleinen Defekten möglichst nicht einfach wegzuwerfen. So kam uns ebenfalls die Idee, in unserer ‚Infobox‘ Workshops abzuhalten. Wir könnten zum Beispiel den Teilnehmern zeigen, wie man Risse und Löcher bei Leder selbst repariert.“

Was funktioniert, was nicht?
„Gern kommen ältere Damen zu uns, die mit einem technischen Gerät Probleme haben. Wir sehen es uns genau an. Manchmal ist nur eine Kleinigkeit verstopft oder es hat sich etwas leicht gelockert. Was nicht repariert werden kann, kommt zum Wertstoffhof. Besonders originell war ein großes altes Radio aus DDR-Zeiten, das militärisch genutzt wurde. Nicht so gern gesehen sind übergroße Kaffeemaschinen, da die schon vom Gewicht her kaum zu bewältigen sind. Zudem haben wir ein Regal für technische Artikel aller Art, die bei uns abgegeben werden. Diese können unentgeltlich mitgenommen werden und damit einen neuen Nutzer finden“, führt das charmante Team aus.

Spenden erwünscht
Das Repaircafé wird zu einem Drittel von der Gemeinde finanziert. Der Rest ist über Spenden gesichert. Davon wird die Pacht für das Grundstück bezahlt.
Zudem sind immer wieder neue Anschaffungen bei den Werkzeugen, wie Bohrer, Schleifpapier oder bestimmte Messgeräte für beispielsweise die Radios, nötig.
„Wer einmal zu uns kommt, fühlt sich gut aufgehoben. Als Dankeschön wird gern mal eine Flasche Wein oder ein Päckchen Kaffee hinterlassen“, erzählt Hans Reichardt von der Liebenswürdigkeit seiner „Gäste“.

Frauen gesucht
Das Repaircafé hat einen großen Zulauf und sucht weitere Mitstreiter, die sich kreativ einbringen möchten. Dabei würde sich die sympathische Männerrunde über weibliche Beteiligung freuen.
Regelmäßig sitzt man nach getaner Arbeit beim gemütlichen „Kaffeekränzchen“ am Grill zusammen. Dieses könnte damit neue Impulse erhalten!

Erstellt: 2024